Wenn Ethik mit Theologie sich vereint, kommen Bedenkenträger heraus, aktuell gegen den Einsatz von Technik in der Pflege.
Kaum dass die Idee dazu geboren ist – das fertige Produkt liegt noch in weiter Ferne - schnellt schon der warnende Zeigefinger vor den Risiken in die Luft.
Statt Bedenken bräuchte man eine optimistische, technische Entwicklungen ermutigende Ethik. Gleichermaßen kritisch wie ergebnisoffen sollte sie sein. Überhaupt nur dann bestünde Aussicht, dass ethische Empfehlungen einen Zugang ins Lastenheft solcher Entwicklungen fänden.
Wieviel Fachlichkeit vertragen ethische Diskurse? Oder sind ethische Diskurse von einem Konflikt zwischen Fachlichkeit und alltäglichen Auffassungen, Meinungen, Bauchgefühlen geprägt?
Führt das unbestreitbare Erfordernis einer Fachlichkeit ethischer Diskurse nicht zu einer personellen Verknappung derjenigen, die daran noch teilnehmen können und wollen? Und wenn solche Diskurse in das System der repräsentativen Demokratie eingespeist werden, nicht zur Majorisierung einer Mehrheit durch Wenige – also zum Gegenteil dessen, was einer säkularen Ethik Legitimität verschaffen könnte?
Ethiker wenden den Wert der Freiheit auf Lebensverhältnisse an, in denen Freiheit nur rudimentär noch wahrgenommen werden kann. Denn an die Stelle von Freiheit treten im Falle körperlicher, geistiger oder seelischer Gebrechlichkeit Notwendigkeiten, Fragen also der Fürsorglichkeit, einer fürsorglichen Belagerung.
Wie weit darf diese gehen? Die groß geschriebene Freiheit (Selbstbestimmung) jedenfalls endet für viele dort für den, der Sterbehilfe in Anspruch nehmen will. Nun werden Freiheit der Entscheidung weniger groß als Maßnahmen zur Verlängerung des Lebens geschrieben. Wer sich dem nicht fügen will, geht in die Schweiz.