Bürokratieabbau?

Es ist illusionär, einen Bürokratieabbau in der Pflege, z.B. durch Verringerung von Dokumentationspflichten, Formularen etc., erreichen zu wollen, ohne an den Kern des Problems und dessen Ursachen zu rühren: die nicht vorhandene Verantwortung und Bereitschaft des Staates bzw. staatlicher Stellen, den Maßstab von Sparsamkeit und Nachhaltigkeit an selbstgeschaffene eigene und Dritte belastende Verwaltungsaufgaben anzulegen.

Die ständig zunehmende Bürokratisierung ist auch, wenn nicht in erster Linie, eine Folge des ständig steigenden Quantums an Personal und Zeit, das für ihre Erledigung zur Verfügung gestellt wird (C. N. Parkinson).

Dass dies zu „massiven Fehlentwicklungen“ nicht zuletzt in den nachgeordneten und abhängigen Administrationen der Pflege und Ausbildung führt, bleibt weitgehend folgenlos und wird von den Betroffenen nur zynisch noch kommentiert.

Projekte zur „Entbürokratisierung“ konnten jedenfalls die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen. Deren Verwaltung allerdings hat das Arbeitsvolumen temporär erhöht!

Die zum Selbstzweck gewordenen Bürokratie, also der Bürokratismus, ist eine Sackgasse, in der es durchaus „kreativ“ zugehen kann, wie das wundersame Diminuendo der Forderung, die Pflege müsse weniger „bürokratisch“ werden, zeigt.

Wurde diese Forderung zunächst mit überbordenden Dokumentationspflichten begründet, so präsentiert sich die Pflegebürokratie heute - wertbetont - im Gewand eines Qualitätsmanagements, unter dem sie munter voranschreitet und nahezu unantastbar geworden ist.

 

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